Franco „Bifo“ Berardi
Vor zehn Jahren habe ich ein Buch mit dem Titel „Heroes“ geschrieben, das 2015 bei Verso erschienen ist [dt. Übers.: „Helden. Über Massenmord und Suizid“, Matthes & Seitz, Berlin 2016].
Meine Helden in diesem Buch waren jene Menschen (vor allem junge Menschen), die derzeit als Amokläufer [Mass Murderers] bezeichnet werden, weil sie willkürlich auf Menschen schießen, für gewöhnlich an Orten wie Supermärkten, Konzertsälen, Kirchen und Schulen.
Ich schrieb mein Buch unter dem Eindruck der Tat, die James Holmes in einem Kino in Aurora, Colorado, begangen hatte: Während einer Vorführung des Batman-Films „The Dark Knight Rises“ holte der als Batman verkleidete junge Mann zwei automatische Gewehre hervor und tötete zwölf Menschen, die sich den Film ansahen. Viele glaubten einen Moment lang, dass der Tumult Teil der Vorführung sei.
In dem Buch habe ich die persönlichen Geschichten (und Gedankenwelten) von Menschen wie Seung-Hui Cho, Pekka-Eric Auvinen und anderen Jungen, die dafür bekannt wurden, unschuldige Passanten erschossen zu haben, resümiert.
Die Dinge haben sich in der Zwischenzeit weiterentwickelt. Damals waren Amokläufe eine Ausnahme. Jetzt hat sich diese Form der Aktivität ausgebreitet, und Amokläufe sind zu einem alltäglichen Teil der Wirklichkeit geworden.
Einige Ereignisse sind so schockierend, dass Politiker und Experten zwei oder drei Tage lang Asche über ihr Haupt streuen und versprechen, neue Vorschriften und restriktivere Gesetze zu erlassen. Aber das sind nur Krokodilstränen. Der Vertrieb und die Verbreitung von Waffen geht unvermindert weiter.
Das Interessante an dem Thema der Amokläufer war für mich ihre prophetische Aura: Sie waren eine Warnung und die Vorboten einer kommenden Mutation. Wie Engel waren sie Zeichen an der Grenze der westlichen Psychosphäre, in dem doppeldeutigen Bereich zwischen Realität und Infosphäre.
In seinem letzten Buch, Bloodbath Nation, beschreibt Paul Auster den tief verwurzelten Hang zu brutaler Gewalt, der den American Way of Life prägt, und nennt den Waffenkult als direkte Ursache dieses Phänomens. Natürlich stimme ich mit seiner Analyse und seiner Kritik am weitreichenden Vertrieb tödlicher Waffen in der amerikanischen Gesellschaft überein. Der Hauptgrund für mein Interesse an Amokläufen ist jedoch ein anderer: Ich konzentriere mich nicht auf die Waffen, sondern auf den Geist.
Ich denke, dass der Amokläufer das extremste Beispiel für die andauernde Mutation der menschlichen Psyche ist, nach Jahrzehnten der neoliberalen Propagierung aggressiver Werte und nach Jahrzehnten der digitalen Neuformatierung des psycho-neurologischen Systems.
Die Generation, die durch Sprechautomatik formatiert wurde, erfährt eine Mutation, die das Verhältnis von Wahrnehmung, Vorstellung und Ausführung verändert. Diese Generation, die mehr Wörter von Maschinen gelernt hat als durch der Stimme ihrer Mutter, entwickelt eine mentale Verfassung, die mit den alten Begriffswerkzeugen nicht zu erklären ist: Das Verhältnis zwischen geistiger Ausformung und Ausführung einer Handlung ist gestört und verändert worden, als Folge der (unendlichen) Beschleunigung der Infosphäre und der daraus folgenden Übersättigung der Aufmerksamkeit.
Aufgrund der Instantaneität und Virtualität hat sich das Verhältnis zwischen geistiger Ausformung und Ausführung so tiefgreifend verändert, dass das Verhalten derjenigen, die in den letzten drei Jahrzehnten aufgewachsen sind, für die psychologische Wissenschaft und die psychoanalytische Therapie immer unerklärlicher wird.
Vor kurzem hat das Oxford English Dictionary „brain rot“ zum beliebtesten Wort des Jahres 2024 gekürt. An zweiter Stelle stand „Romantasy“, eine literarische Gattung, in der Zärtlichkeit und Zuneigung (die aus dem wirklichen Leben verschwunden sind) nur noch Fantasien sind. An dritter Stelle stand „demure“, ein Synonym für „reserved“, „shy“ und vielleicht „solitary“. Diese drei Wörter sind die beste psychopathologische Diagnose für eine Generation, die das Leben nur als Fiktion kennengelernt hat, oder als Terror.
Ich denke, dieses neue Verhalten sollte nicht als Psychopathologie, sondern vielmehr als Mutation betrachtet werden. Immer mehr Psychiater stellen bei Kindern die Diagnose ADHS. Aufmerksamkeitsdefizitstörungen, so sagen sie, beeinträchtigen die Psyche der Kinder und den normalen Bildungsprozess. Ich halte diese Diagnose für Schwachsinn: Es ist völlig nutzlos und irreführend, den Zustand, in dem sich das vernetzte Gehirn befindet, zu pathologisieren.
Das Verhalten, das Psychiater und Pädagogen als pathologisch bezeichnen, ist schlicht und ergreifend ein verzweifelter Versuch, den eigenen geistigen Rhythmus an den Rhythmus der Infosphäre anzupassen.
Stell dir vor, du stehst vor einer Leinwand, auf die ein Film projiziert wird. Der Filmvorführer beschleunigt das Tempo der Bilder – zehntausendmal, dann hunderttausendmal so schnell. Du kannst den Sinn des Farbenflusses, der vor deinen Augen erscheint, nicht mehr verstehen. Bist du derjenige, der dumm geworden ist, oder hat der Filmvorführer dir einen üblen Streich gespielt?
Die Demenz ist systemisch, nicht pathologisch. Demenz breitet sich aus, seitdem die Beschleunigung neuronaler Reize begann, Effekte wie Panik und Depression nach sich zu ziehen. Und sie hat das fortlaufende, kritische, rationale oder auch nur vernünftige Denken nach und nach unmöglich gemacht.
Aus diesem Grund muss die Demenz der Hauptgegenstand unserer theoretischen, analytischen und politischen Aufmerksamkeit sein, auch wenn ich nicht glaube, dass es eine Möglichkeit gibt, sie zu kurieren. Der Rhythmus der Infosphäre kann keinesfalls verlangsamt werden, denn das menschliche Gehirn ist heute davon abhängig und kann eine Verringerung der Intensität der Neurostimuli nicht ertragen. In jedem Fall ist es bereits zu spät: Die Demenz hat ihre Welt schon geschaffen.
Auf der einen Seite haben wir die senile Demenz der alten Generation, die von Erschöpfung und Verfall geplagt wird. Auf der anderen Seite haben wir die Demenz einer Generation, die mit gewaltigen Shitstorms bombardiert wird, Shitstorms, die sich seit einigen Jahrzehnten auf der Weltbühne ereignen.
Was wie eine Rückkehr des Hitler-Nazismus aussehen mag, ist die Offenbarung einer dementen, dabei vollkommen logischen und supereffizienten Aggressivität.
Das Oxford English Dictionary hat „brain rot“ zum Wort des Jahres gekürt, weil sein Gebrauch ab 2023 um 230 Prozent gestiegen ist. Diese Redewendung entspricht also der Selbstwahrnehmung der heutigen Bevölkerung, insbesondere der jungen.
Die Liquidation von Zeit zur Entwicklung, sowohl kognitiv als auch emotional, ist die Liquidation des ethischen Begriffs, des Mitgefühls und auch der kritischen Rationalität.
Samantha @ ABUNDANT LIFE
Mit Blick auf mein langjähriges Interesse an den dementiellen Auswirkungen kognitiver Mutation ist es leicht zu verstehen, dass zwei Ereignisse aus jüngster Vergangenheit meine Aufmerksamkeit erregt haben.
Das erste war das Attentat auf Brian Thompson, CEO von UnitedHealthcare, durch den jungen Luigi Mangione, mitten in New York.
Das zweite war die Schießerei an der Abundant Life Christian School in Madison, Wisconsin. Natalie Rupnow, ein 15-jähriges Mädchen, das sich „Samantha“ nannte, nahm sich das Leben, nachdem sie einen Lehrer und einen Schüler erschossen und sechs weitere verletzt hatte.
Die Taten von Samantha (ein Amoklauf, der im Selbstmord endete) ähneln eher den Phänomenen, die ich in meinem Buch untersucht habe. Daher möchte ich zunächst etwas zu diesem Ereignis und seinen Auswirkungen sagen.
Die Zahl der Schießereien an Schulen hat stetig zugenommen, von 18 Schießereien im Jahr 2008 auf 22 im Jahr 2023. Im Jahr 2024 gab es mindestens 83 Schießereien an Schulen in den Vereinigten Staaten.
Als ich 2014 mein Buch schrieb, war ich davon überzeugt, dass diese Form mörderischer Taten von sehr unterschiedlichen Typen junger Menschen begangen werden kann: weiß oder schwarz, reich oder arm – allerdings immer von Männern. Ich verband dieses aggressive nach Außen kehren der Angst mit Männlichkeit.
Samantha hat mein Interpretationsschema gebrochen. Sie ist die erste Frau, nachdem es 25 Jahre lang nur männliche Amokläufer gab.
Ermittler, die das Online Life von Samantha untersuchten, entkräfteten das Gerücht, sie sei eine Transgender-Person gewesen.
Wir wissen sehr wenig über sie. Ich habe auf Facebook ein Foto gesehen, auf dem sie ein schwarzes T-Shirt mit dem Logo einer deutschen Band trägt. Die Lieblingsband einer der Schützen der Columbine High School, die dort 13 Menschen erschossen.
Sie war ein Fan von Pekka-Eric Auvinen, einem 18-jährigen Finnen, der am 7. November 2007 sieben Schüler der Jokela-Schule in der finnischen Stadt Tuusula tötete, 60 Kilometer nördlich von Helsinki. Das, nachdem er ein Foto von sich mit einem T-Shirt mitsamt der Aufschrift „Humanity is overrated“ gepostet hatte.
Präsident Joe Biden veröffentlichte eine Erklärung zu den Morden von Abundant Life:
Von Newtown über Uvalde, Parkland und Madison, bis hin zu so vielen anderen Amokläufen, die kaum Beachtung finden – es ist inakzeptabel, dass wir nicht in der Lage sind, unsere Kinder vor der Geißel der Schusswaffengewalt zu schützen. Wir können das nicht länger hinnehmen, als sei es normal. Jedes Kind hat ein Recht darauf, sich in seinem Klassenzimmer sicher zu fühlen. Schüler in unserem Land sollten lesen und schreiben lernen – und nicht, wie man sich duckt und versteckt.
Solche Worte klingen hohl, wenn sie von Biden kommen. Biden, der einen Völkermord überwacht, bei dem täglich palästinensische Kinder getötet werden. Was die (amerikanischen) Kinder angeht, die Biden angeblich schützen will, so habe ich das Interview eines lokalen Fernsehsenders mit einem zehnjährigen Mädchen gesehen, das in der Geschichte des Massakers von Abundant Life eine entscheidende Rolle spielte. Das junge Mädchen rief mit ihrem Handy die Polizei an, als sie merkte, dass im Klassenzimmer nebenan etwas Schlimmes geschah. Traumatisiert? Nicht so sehr: Das zehnjährige Mädchen beschreibt die Szene ohne übermäßige Emotionen. Sie lächelt und erinnert sich, dass sie die Stimme einer Lehrerin hörte, die rief: „Hilfe, Hilfe …“
Das junge Mädchen scheint mit der neuen Realität vertraut zu sein. Sie ist Teil der neuen Normalität im Zeitalter der Vernichtung.
Der Rächer
Das Zeitalter der Vernichtung hat viele Gesichter.
Eine Seite ist die kleine Minderheit, die dazu neigt, sich in eine bewusste Bewegung von selbstmörderischen Attentätern zu verwandeln. Eine andere Seite ist die der Rächer, die darauf abzielen, ihr eigenes Leiden durch die Auslöschung bestimmter anderer Individuen oder sozialer oder ethnischer Gruppen zu lindern. Luigi Mangione gehört zu dieser Legion von Rächern, die gewöhnlich nur so weit gehen, Mördern ihre Stimme zu geben, aber in einigen seltenen und extremen Fällen selbst zu den Waffen greifen.
Ja, auch mein Herz schlägt für ihn, wie die Herzen vieler Millionen, die die neoliberale Grausamkeit verabscheuen. Auch ich hatte gehofft, dass es Luigi Mangione gelingen würde, der Verhaftung zu entgehen, bevor ein McDonald’s-Angestellter, der viel ärmer war als er, die Polizei rief und ihn so verhaften ließ. Mangiones Tat wurde in den sozialen Medien bejubelt, und viele haben sich mit seinem Hass auf die Ausbeuter identifiziert.
Sollen wir sagen, dass seine Aktion (die Beseitigung eines Verbrechers, der vom Kranksein und dem Unglück der unglücklichen Bewohner des elendsten Landes der Welt profitiert) eine Episode des Klassenkampfes war? Das ist Unsinn.
Klassenkampf war in der gotischen Zeiten der Moderne eine ernste Sache: Es war die bewusste Anstrengung der Ausgebeuteten, sich von ihren Ausbeutern zu befreien – Worte, die in der barocken Ära spektakulärer Hyper Gewalt unverständlich klingen.
Ohne Freundschaft und Komplizenschaft, ohne ein gemeinsames Emanzipationsprojekt ist Hass kein Klassenkampf: Er ist eine Form chaotischer Rache für das Schicksal, im unerbittlichen Zeitalter des liberalen Nazismus geboren worden zu sein.
Ausbeutung, Bewusstsein, Solidarität, gemeinsame Projekte – all das ist aus der Sprache der heutigen Rächer verschwunden. Schmerz, Demütigung und Wut sind individuelle Gefühle, und sie bleiben individuell, auch wenn sie von Millionen Menschen geteilt werden, die als Vereinzelte einen Rächer an die Spitze wählen.
Dieses Verlangen nach Rache ist aufgrund unserer einsamen Beziehung zum Bildschirm und elektronischen Fluss auf dem Vormarsch.
Mangione vermischt die Bibel, Pokémon, Ayn Rand, Peter Thiel und Elon Musk. Dennoch versteht er etwas Wesentliches, wie seine Bemerkung zeigt, dass diejenigen, die wie er unter Rückenproblemen leiden, ihrem Arzt eher sagen sollten, dass die Schmerzen sie am Arbeiten hindern, anstatt von ihrem unerträglichen Leiden zu sprechen: „We live in a capitalist society and I have found that the medical industry responds with much more urgency to these words than when you describe unbearable pain.“
Mangione weicht von der Figur des Amokläufers ab; er wählte sein Ziel sorgfältig aus und hatte sehr klare „soziale“ Beweggründe. Seine Handlung muss jedoch vor dem Hintergrund betrachtet werden, dass ein Land eben einen Mann zum Präsidenten wählte, der den Wunsch nach Rache verkörpert. Dieses Verlangen nach Rache hat nicht ein einziges Motiv, sondern unzählige. Und die Racheaktion geht nicht nur in eine Richtung, sondern hat viele Ziele. Man könnte sagen, dass der Trumpismus eine Form der Rache aller gegen alle ist.
Das politische Projekt, das umzusetzen Trump versprochen hat, trägt Züge von Rache, und diese Rache hat viele Ziele: Vergeltung an den Demokraten, die versucht haben, seinen Triumph zu verhindern, aber auch – und vor allem – Rache an denen, die die Reinheit des rassistischen American Dream gefährden. Trump und seine Anhänger haben versprochen, sich an denjenigen zu rächen, die das amerikanische Heimatland illegal bevölkern: elf Millionen Migranten ohne Papiere. Viele von ihnen sind Arbeiter, viele werden schlecht bezahlt, während sie schwierige und gefährliche Arbeit machen. Sie mischen sich täglich unter die guten und braven weißen Bürger. Wie wird das enden?
Die versprochene „größte Abschiebung aller Zeiten“ wird kein Verwaltungsakt und keine geordnete Polizeiaktion sein. Es scheint schon technisch nicht durchführbar, die illegale Bevölkerung durch legale Maßnahmen zu beseitigen oder ernsthaft zu reduzieren.
Was passieren wird, ist die Durchsetzung einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung, die Millionen von Arbeitern dazu zwingen wird, sich zu verstecken, und es werden sich Denunziation und Angst verbreiten. Infolgedessen werden es viele Migranten vorziehen, das Land zu verlassen. Viele werden beschließen, das Recht selbst in die Hand zu nehmen, auf der einen oder der anderen Seite.
Der Ku-Klux-Klan ist zurück, aber jetzt ist er die mächtigste Organisation der Menschheitsgeschichte.
Zwei amerikanische Soldaten
Während ich diesen Artikel beende, wurde in den ersten Tagen des Jahres 2025 ein Veteran der US-Armee von der Polizei erschossen, nachdem er in der Touristenhochburg New Orleans 14 Menschen mit seinem Auto getötet hatte.
Der Mörder trug eine IS-Flagge bei sich, und obwohl sein Name (Shamsud-Din Bahar Jabbar) arabisch klingt, wurde er in Amerika geboren.
Ein weiterer Angehöriger des US-Militärs, Matthew Livelsberger, ein 37-jähriger, hochdekorierter Green Beret, sprengte einen gemieteten Tesla Cybertruck vor dem Trump International Hotel in Las Vegas in die Luft. Er befand sich in dem Fahrzeug, als es explodierte.
Sowohl Shamsud-Din Bahar Jabbar als auch Matthew Livelsberger hatten einen militärischen Hintergrund und beide dienten in Afghanistan.
Livelsberger war Quellen zufolge ein Unterstützer von Trump.
Können wir aus solchen Ereignissen einen schlüssigen Sinn ableiten?
Ich weiß nicht viel über diese New Heroes, aber ihre Taten sind eine ideale Einführung in ein Zeitalter des Terrors und der Demenz und vor allem des Chaos: das Zeitalter von Trump.
Diese zwei neuen Helden haben nichts mit der psychotischen Samantha zu tun oder mit Thomas Crooks, dem jungen Mann, der versuchte, Donald Trump zu erschießen. Sie haben auch wenig mit dem Rächer Mangione zu tun. Es handelt sich um unterschiedliche Gemenge aus Leid, Wahnsinn und ohnmächtiger Wut, um unterschiedliche ideologische Delirien. Aber solche Taten werden sich in den kommenden Monaten und Jahren häufen. Die amerikanische Gesellschaft jedoch wird durch diese Zunahme nicht zerstört werden, denn die amerikanische Gesellschaft basierte schon immer auf Gewalt, Angst und Wahnvorstellungen. Doch unter der Oberfläche brodelt etwas, etwas Neues entsteht.
Ich nenne es den chaotischen Krieg aller gegen alle.
Der chaotische, demente Krieg ist die eine Seite der Medaille.
Die andere Seite ist die Automatisierung des sprachlichen Verhaltens, die Automatisierung der Wege des Daseins und der Erwartungen.
Chaos und Automation wachsen und gedeihen in einer gewalttätigen symbiotischen Beziehung.
Erschienen in der englischsprachigen Version am 15. Januar 2025 auf e-flux Notes, die deutschsprachige Übersetzung wurde Bonustracks zugespielt.