Unser Sohn Serge befindet sich im Krankenhaus und schwebt im Moment in akuter Lebensgefahr, nachdem er bei der Demonstration gegen das geplante Mega-Wasserbecken am 25. März in Sainte-Soline durch eine „GM2L“-Granate schwer verletzt wurde.
Wir erstatteten Anzeige wegen versuchten Mordes, vorsätzlicher Behinderung der Ankunft von Rettungskräften, Verletzung des Berufsgeheimnisses im Rahmen einer polizeilichen Ermittlung sowie Zweckentfremdung von in einer vertraulichen Datei enthaltenen Informationen.
Nach den verschiedenen Artikeln in der Presse, von denen viele ungenau oder irreführend sind, möchten wir Folgendes klarstellen:
– Ja, es stimmt, Serge ist in der „S”-(„Staatsfeinde“)-Datenbank eingetragen – wie Tausende von Aktivisten im heutigen Frankreich.
– Ja, Serge hatte Probleme mit dem Gesetz – wie die meisten Menschen, die gegen die etablierte Ordnung kämpfen.
– Ja, Serge hat an vielen antikapitalistischen Versammlungen teilgenommen – wie Millionen junger Menschen auf der ganzen Welt, die der Meinung sind, dass eine wahrhaftige Revolution nichts Falsches wäre, und wie die Millionen von Arbeitnehmern, die derzeit in Frankreich gegen die Rentenreform kämpfen.
Wir sind der Ansicht, dass es sich hierbei keineswegs um kriminelle Handlungen handelt, die unseren Sohn in den Schmutz ziehen würden, sondern dass diese Handlungen ihm im Gegenteil zur Ehre gereichen.
Serges Eltern am 29. März 2023